Sie kennen das Kapitel und die Geschichte von Antoine de Saint-Exupery aus „Der kleine Prinz“. Der Fuchs traf den kleinen Prinzen. “Bitte…, zähme mich!“ sagte er zum kleinen Prinzen. “Ich möchte wohl“ antwortete der kleine Prinz, “aber ich habe nicht viel Zeit. Ich muss Freunde finden und viele Dinge kennen lernen.“ “Man kennt nur Dinge, die man zähmt“, sagte der Fuchs. “Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennen zu lernen. Sie kaufen alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt; haben die Leute keine Freunde mehr.“ “Was muss ich tun?“ sagte der kleine Prinz. Was werden wir tun? Menschliche Beziehungen sind keine Handelsware. Menschliche Beziehungen pflegen, heißt nicht nur sie zu studieren, Soziogramme aufzustellen, Statistiken zu entwerfen, sondern heißt vorbildlich zu handeln. Es sind oft nicht die Tüchtigsten, die sich im Betrieb um den Beichtstuhl des Vorgesetzten drängen. Sich richtig zu verhalten und vorbildlich zu handeln, stiftet Kontakte, die von Dauer sind. In der Stadtmundart Kölns heißt Klüngel ein Kreis von Menschen, in dem jeder auf Gegenseitigkeit für den Vorteil des anderen eintritt. In Josef Müllers „Rheinischem Wörterbuch“ heißt es: „Der Klüngel verschafft dem einen et Pöstche, dem anderen en Ämpje, dem dretten en riche Frau.“ In allen Lebensbereichen, nicht nur im Geschäftsleben; auch in der Fachwissenschaft gibt es den Klüngel. Jeder von uns soll sich selbst prüfen, welche Art von Kontakten ihn am meisten anspricht und ihm entspricht. Natürlich wird es auch Enttäuschungen geben, die jeder tätige Mensch durchmacht. Wir möchten Ihnen nun nach unserer Wanderung durch die Gefilde menschlicher Beziehung mit den Worten von de Saint-Exupery noch sagen: „ Die Größe eines Berufes besteht vielleicht vor allem darin, dass er Menschen zusammenbringt. Es gibt nur eine wahrhafte Freude: “Den Umgang mit Menschen“.“ Es gibt Zusammenschlüsse, von denen man zum Beitritt aufgefordert wird, so wie ein Gelehrter zum Professor an eine Universität berufen wird. Wenn irgendwo, dann spielen hier “Beziehungen“ eine entscheidende, vielleicht allzu wichtige Rolle. So kann man zum Beispiel manchen Klubs oder auch Orden nur beitreten, wenn man dazu aufgefordert wird. Die weitaus meisten Vereinigungen hingegen verfolgen das Prinzip der offenen Tür: jedermann kann jederzeit beitreten oder auch wieder austreten. Nach Artikel 9 des Deutschen Grundgesetzes steht jedem Deutschen das Recht zu, Vereine und Gesellschaften zu bilden. “Erst durch die Möglichkeit, in Auseinandersetzung mit anderen das persönliche Interesse lebendig zu vertreten, kann sich die freie politische Gesellschaft entwickeln. Nur derjenige, der das Recht zur Wahrnehmung eigener Interessen für sich selbst in Anspruch nimmt, wird dahin gelangen, das gleiche Recht auch für jeden anderen anzuerkennen und sich einer vernünftigen Disziplin und Beschränkung für sich selbst, die der Ausgleich der vielen verschiedenen Interessen erfordert, zu unterwerfen.“ Wollen wir das Recht des Grundgesetzes als Aufruf verstehen. Wie denken Sie über eine: „Internationale Fördergemeinschaft e.V. für den bewussten Umgang mit dem Wort.“? Werden Sie Mitglied! Wir können die Zukunft nicht ignorieren, sondern wir müssen sie selbst gestalten. |