Rhetorik-Newsletter Ausgabe vom 05.10.2004

Aktive Freunde der Rhetorik!

1) Machen Sie mit
bei der Schönheitskur für die Sprache?

Schönheit von innen!

Kennen Sie diese Werbeaussage
einiger Kosmetikfirmen?
Sicher ist das eine Grundwahrheit.
Vieles in unserem Leben
hat einen kausalen Zusammenhang:

– Ursache und Wirkung –

Oft beginnt das innen
und wirkt nach außen.
Auch bei der Schönheitskur
für die Sprache
wollen wir so vorgehen.
Erinnern Sie sich noch
an den letzten Newsletter?
„Sprich, damit ich Dich sehe!“
Da haben wir ja schon
über einige Wirkkräfte
der Sprache nachgedacht.
Wirkkräfte, die aus unserem Innern entstehen,
aus unserer Persönlichkeit.
Machen wir heute den nächsten Schritt
und fragen:
Was beeinflusst noch mehr unsere Sprache?

Mit entscheidend dabei sind folgende 4 Situationen:

1. Atem
2. Kehlkopf
3. Resonanz
4. Lippenstellung

Sprechen ist erst einmal nichts anderes
als tönendes Ausatmen.

Je mehr Sie eingeatmet haben, desto mehr
kann herauskommen,
desto lauter und kräftiger
können Sie sprechen.
Was halten Sie davon,
wenn Sie alles sofort ausprobieren?
Sie wissen ja,
die Theorie ist grau;
farbig wird sie erst durch das Tun.
Also tun wir es!
Stehen Sie bitte auf und gehen in
Ihr Badezimmer oder irgendwohin,
wo Sie einen Spiegel hängen haben.

Aber halt!
Nehmen Sie diesen Newsletter mit!
So, und nun atmen Sie kräftig ein!
Achten Sie dabei auf Ihre Schultern.
Sind die hierbei mit nach oben gegangen?
Ja, probieren Sie es noch einmal:
Bitte noch kräftiger einatmen.
Bei den meisten Menschen
gehen beim tiefen Einatmen
die Schultern hoch und der Hals wird eingepresst.
Probieren Sie es mal
mit zusammengepressten Hals
laut zu sprechen.
Es macht Mühe,
die Töne herauszubekommen
und hören Sie
wie unangenehm es klingt?
Wenn Sie längere Zeit
so sprechen,
werden Sie bald heiser.
Wir müssten also zu einer anderen Atmung kommen:
Zur Zwerchfell- oder Ganzatmung.
Das ist kompliziert, meinen Sie?
Ach was! Wir probieren es einfach sofort aus!

Bitte holen Sie sich ein Buch.
Der Titel ist nicht wichtig,
es sollte nur ziemlich dick sein.
So, und nun legen Sie sich auf Ihr Sofa
oder direkt auf den Teppich
und dann das Buch
auf den Bauch.

Und jetzt bitte bewusst ausatmen
und langsam einatmen.
Haben Sie schon bemerkt,
was geschieht?
Das Buch geht beim Einatmen hinauf
und beim Ausatmen hinunter.
Sie atmen nun anders als vor dem Spiegel.
Sie atmen jetzt nicht mehr mit dem oberen Teil,
sondern mit der ganzen Lunge.
Die Lunge ist ein birnenförmiges Gebilde.
Oben ist sie schmal,
unten wird sie breiter.

In der aufrechten Haltung
haben die meisten Menschen
die Brustatmung.
Sie atmen nur mit dem oberen Teil der Lunge ein,
und zwei Drittel davon bleiben brach.
Im Liegen ist nun das Ganze anders,
da aktivieren wir noch die ganze Lunge.
Daran liegt es,
dass so manches Baby
lauter schreien kann
als mancher Erwachsene.

Alle Tiere haben noch diese Ganzatmung.
Bauch und Flanke
gehen beim Einatmen heraus
und beim Ausatmen herein.
Es ist also die natürliche Atmung.

Es kräftigt die Stimme!
Sie klingt angenehmer,
auch wenn Sie laut sprechen.
Aber es ist auch gesund
für Körper und Seele.
Der Körper bekommt mehr Sauerstoff.
Die Zwerchfellatmung ist wie eine Massage
für den Unterleib.
Die psychologische Beeinflussung dieser Atmung
wird im Yoga
und im autogenen Training weitergehend erfasst.
Aber Sie können es auch sofort
in Ihrer täglichen Praxis ausprobieren.
Wenn Sie aufgeregt sind,
dann atmen Sie einmal
bewusst langsam ein und aus.

Ja, es beruhigt!
Wenn Sie beim Reden
einmal ins Stocken kommen:
bewusst ein- und ausatmen
und dann bei Einwänden Ihres Gesprächspartners:
Bevor Sie antworten,
erst tief ein- und ausatmen.
Wenn das zu Ihrer Angewohnheit wird,
so kann manches vorschnelle und
verletzende Wort
vermieden werden.

Erkennen Sie es, es gäbe weniger Streit,
wenn wir vor dem Sprechen
diesen Atemprozess
bewusst durchführen.
Üben Sie es bitte auch einmal im Sitzen.
Vielleicht in Ihrem Büro
oder wenn Sie im Vorzimmer
eines wichtigen Geschäftspartners sitzen.

Am besten die Füsse ausstrecken
als würden Sie auf dem Stuhl liegen.
Legen Sie die Hände an die Hüfte,
die Daumen nach hinten
und die anderen Finger in Richtung Bauch.
Und nun bitte bewusst atmen.
Nun müsste der Bauch beim Einatmen herausgehen
und beim Ausatmen zurückgehen.
Wie bei einem Luftballon,
den Sie aufblasen
und die Luft dann wieder ablassen.
Machen wir doch das Luftballonspiel weiter,
so wie die Kinder es machen:
Etwas Luft ablassen
und dann zerdrücken.
Atmen Sie einmal aus und stoppen Sie,
bevor Sie ganz ausatmen.

Dann merken Sie,
wie der Bauch reagiert.
Hierbei trainieren Sie
die Zwerchfellatmung.
Und wenn Sie in dieser Woche
irgendwo an einem Strand liegen,
dann das Atmen üben und beobachten.
Sehen Sie bitte einmal nach rechts oder links,
dann werden Sie sehen,
wie die nackten braunen Bäuche
sich heben und senken.

Wenn Sie sich auf diesen Newsletter berufen,
können Sie vielleicht auch einmal fühlen
bei dem Nebenmann oder der Nebenfrau.
Ja, dann entsteht durch das bewusste Atmen
vielleicht auch noch ein neuer Kontakt.

Und wenn Sie noch mehr für die Atmung,
für die Stimme und für den Kontakt tun wollen,
so rufen Sie dann ganz laut ins Meer, gegen die Wellen,
den Vornamen Ihres Atempartners.
Ja, das kräftigt die Stimme
und auch … den Kontakt!

Durch ein bewusstes Stimmtraining können
Stimmstärke, Klang, Tempo und Deutlichkeit
ausgebaut und
vom Sprecher bewusst im Überzeugungsprozess
eingesetzt werden.
Ziel ist es,
in jeder Situation den Sinn der Gedanken
emphatisch zu unterstützen.
D. h., bei einem größeren Zuhörerkreis
Stimmstärke und Resonanz
bewusst und auch gezielt einzusetzen,
in einem persönlichen Gespräch etwa,
die sanften und verständnisvollen Töne
zu nutzen.

Üben Sie und erleben Sie selbst
die Zauberkraft der Stimme:

1. als gleichgültige Bejahung
2. als zweifelnde Frage
3. als abschließendes Bekräftigen

Im Sinne von „Ich bin entschlossen. Ich mache mit!“

Training, Erleben, Wissen, geistige Raster und
Denkanstöße können vieles leichter machen,
vieles ersparen und die Leistung steigern.

Wachsen, finden, beweisen und gewinnen sind wichtige
Ziele bei unseren Seminaren.

2) Wählen Sie aus unseren Seminarmöglichkeiten
das Training für sich aus, das Ihren beruflichen und
persönlichen Anforderungen entspricht!

Hier die Übersicht der Offenen Seminare mit allen Inhalten.