Rhetorik-Newsletter Ausgabe vom 22.03.2005
Aktive Freunde der Rhetorik!
VIPs erhalten diffuse Gerüchte,
gereizte Stimmung –
das steckt an.
Ist das nicht so?
Indem wir gelassener werden,
können Sie die Spirale durchbrechen.
Diese Erkenntnis hatte bereits der
Philosoph Epiktet vor 2000 Jahren:
„Nicht die Dinge selbst,
sondern ihre Vorstellung von den Dingen
beunruhigt die Menschen.“
Epiktet entwickelte zusammen mit anderen
die Philosophie der Stoiker,
und stoische Ruhe ist heute
der Inbegriff
unerschütterbarer Gelassenheit.
Überlegen Sie es sich genau:
Worauf kommt es Ihnen an?
Was nützt das eine
oder das andere?
Wenn wir weder die Natur
noch das Zusammensein
mit anderen Menschen genießen können?
Was nutzt es uns,
wenn wir unfähig sind,
die Unvollkommenheit
der anderen Menschen
gelassen hinzunehmen?
Wenn wir die Farben Gelb und Blau mischen,
entsteht Grün.
Das ist eine Tatsache.
Weit und breit gibt es
keinen Grund sich aufzuregen.
Erst mit einer natürlichen Gelassenheit
sind wir imstande,
im Entstehen und Vergehen
die Dinge zu sehen.
Doch wenn Sie erwarten,
von heute auf morgen
lernen zu können,
für immer vollkommen
entspannt zu leben,
werden Sie vermutlich bald
enttäuscht aufgeben:
Lernen braucht Zeit.
Alles was uns begegnet,
kann ein Test sein,
innere Ruhe und Kraft zu beweisen.
Solange uns dies bewusst ist,
wird uns nichts
so leicht herunterziehen.
Entscheidend ist,
was passiert,
wenn die Dinge schlecht laufen.
Falls Sie immer öfter
auch in kritischen Situationen
gelassen bleiben,
üben Sie richtig.
Im entspannten Zustand
sind wir kreativer und finden
bessere Lösungen
für wahre Probleme.
Was ist los,
was kann ich konkret tun?
5 Warnsignale … und 5 gute Strategien
1) Sie werden übergangen, erhalten zu
selten Aufgaben.
Wie wäre es:
Wenn Sie dringend um ein Gespräch
mit dem Chef bitten,
die Sache klären,
Ihre Stärken darlegen.
2) Ständige Chef-Meetings
hinter geschlossenen Türen
Wie wäre es:
Wenn Sie Loyalität beweisen,
also zeigen, dass Sie zum Vorgesetzten
und der Firma stehen.
3) Rückgang des Profits
Fusion mit anderer Firma
Wie wäre es:
Wenn Sie außerhalb der Firma
verstärkt Berufskontakte
knüpfen und pflegen,
z. B. über Netzwerke, Messen.
4) Wechsel in der Chefetage,
Umstrukturierung
Wie wäre es:
Wenn Sie Selbstmarketing betreiben,
eigene Projekte vorschlagen,
sich für andere Abteilungen
präsent machen.
5) Einstellungsstopp,
Planstellen bleiben unbesetzt.
Wie wäre es:
Wenn Sie Fachkenntnisse vertiefen,
sich weiterqualifizieren,
auch über den eigenen Bereich hinaus.
Kennen Sie diffuse Gerüchte?
Von Übernahme ist die Rede,
von Stellenabbau.
Und „Hast Du schon gehört,
die ganze Abteilung
soll aufgelöst werden…“
„Nein, die Firma soll nach Aachen umziehen“ –
Sätze, die sich wie ein Lauffeuer verbreiten.
Gewiss ist nur eines:
Niemand weiß etwas Genaues,
auch die nicht,
die so umfassend informiert tun.
Sich ganz diesem Büroklatsch
zu entziehen,
ist nicht die Lösung,
weil er auf eine gewisse Art verbindet.
Doch wenn die Gerüchteküche
immer absurder wird,
müssen Sie handeln.
Wir empfehlen Ihnen,
versuchen Sie,
an konkrete Fakten zu kommen,
um sich ein besseres Bild zu machen.
„Analysieren Sie die Lage
so nüchtern wie möglich.“
Nutzen Sie dazu mehrere Quellen.
Ein guter Anhaltspunkt:
der Wirtschaftsteil der Lokalpresse.
Fachzeitschriften, Branchen-Newsletter.
Ist dort von einer Krise
oder einem Stellenabbau die Rede?
(Das heißt übrigens nicht,
dass es ausgerechnet Sie trifft.)
Suchen Sie in der Firma
nach handfesten Krisensymptomen:
Gab es einen Führungskräftewechsel,
eine hohe Fluktuation in der Cheftetage,
ist von Übernahme die Rede?
Fallen bereits geplante Investitionen aus?
Werden die Unternehmensergebnisse
nicht mehr öffentlich mitgeteilt,
obwohl es sonst üblich war?
Wenn Sie einen guten Draht
zum Vorgesetzten haben,
können Sie auch ihn direkt fragen.
Es ist jedoch oftmals so,
dass er Ihnen nichts sagen wird –
oder auch nicht kann.
Nutzen Sie aber auch
die bestehenden guten Kontakte
zur Personalabteilung
oder wenden Sie sich an den Betriebsrat
oder sprechen Sie mit einem Mentor
auf einer höheren Ebene.
Es ist wie in einem Puzzle:
Mit jedem Teilchen,
das Sie richtig kombinieren,
wird das Bild vollständiger –
und die Sicht klarer.
Gelassenheit in schwierigen Zeiten
zu bewähren, ist eine
echte Herausforderung.
Wir wollen lernen,
die Dinge weniger dramatisch zu sehen
und die Probleme anzupacken.