Small Talk: Wie wir ganz leicht und ganz einfach kommunizieren können

Dienstagabend. Netzwerktreffen in der Region. Ein Veranstaltungsformat, das von vielen Teilnehmern gefürchtet wird. „Was sag ich nur…?“ Der Termin rückt näher, die Unlust steigt. „Den ganzen Abend wieder nichts als Small-Talk“…. Ja, wenn Sie die Veranstaltung als langweiligen Austausch von reinen Unverbindlichkeiten sehen, dann wird Ihr Abend auch unverbindlich bleiben.

Doch es geht auch anders. Mit der hohen Kunst des kleinen Gesprächs Kontakte knüpfen, auf der Beziehungsebene punkten, in Erinnerung bleiben.

Und damit sind wir auch beim Kernpunkt: Es ist die innere Haltung, die die Güte eines guten Small-Talks ausmacht. Wenn Sie mit einer positiven Grundhaltung Small-Talk betreiben, wird Ihr Gegenüber es mit einem positiven Feedback belohnen. Machen wir uns klar, was Small-Talk so alles kann:

> … das Eis zwischen fremden Menschen brechen. Es stellt Verbindung her und hilft, Brücken zum andern zu bauen.
> … die Basis für eine ernsthafte Geschäftsbeziehung sein.
> …auf der Beziehungsebene wirken und eine gesprächsfördernde Atmosphäre schaffen.
> …Ihre Selbst-PR steigern. Sie zeigen sich offen und interessiert – damit sammeln Sie Pluspunkte bei Ihren Mitmenschen.

Der Einstieg: einfach und gelungen.
Die gute Nachricht kommt zuerst: Beim Small-Talk gibt es kein richtig oder falsch. Diese Bewertungskriterien gelten hier nicht! Machen Sie sich klar: Sie machen eine Offerte, ein Angebot, mit Ihnen zu kommunizieren. Und wenn wir ein ehrliches Interesse am anderen haben, wird es uns umso leichter fallen, das Gespräch zu beginnen.  Ihr Gegenüber ist dann an der Reihe, den Ball, den Sie leicht geworfen haben, aufzufangen und zurückzugeben.

Gut ist es, wenn wir als Basis etwas finden, was uns mit dem anderen verbindet, wir Gemeinsamkeiten suchen. Da ist es gut, dass wir mit jeder anwesenden Person im Raum zumindest eine Gemeinsamkeit haben: Wir sind zur selben Zeit am selben Ort. Das ist doch schon viel!

Suchen Sie die Gemeinsamkeiten in folgendem:
Der Ort: Der Raum, die Ausstattung, die Lage, bekannte anwesende Menschen, das Wetter, das Catering, das Rahmenprogramm…
Die Situation: Warum ist der andere hier? In welcher Beziehung steht der andere zu dieser Veranstaltung? Wen kennt der andere?

Und über welche Themen sprechen Sie?
Wann ist ein Thema ein gutes Small-Talk Thema?
Leicht und verbindlich sollte das Thema sein, es ist für alle nachvollziehbar, jeder kann sich einbringen, es setzt kein Spezialwissen voraus. Und nicht zu negativ besetzt. Das drückt die Stimmung.

Machen wir uns klar, dass Small-Talk auch ein Spiel ist. Nimmt der andere mein Thema auf? Worauf steigt er ein? Habe ich sein Interesse geweckt?
Nehmen Sie dieses Spiel von Angebot und Annahme als Navigationshilfe durch Ihr Gespräch. Und trauen Sie sich ruhig, ein Thema zu verlassen, wenn es nicht „ankommt“. Nehmen Sie ein Anrainer-Thema, und versuchen Ihr Glück auf ein Neues.

Wenn Sie dann „Ihr“ Thema gefunden haben…prima! Jetzt prüfen Sie, wie weit Sie in die Tiefe einsteigen können. Daher sollten Sie -gerade wenn Sie am Anfang Ihre Small-Talk Leidenschaft stehen, mit den Themen arbeiten, die sie wirklich beherrschen. Das gibt Ihnen Sicherheit. Vorsicht! Wenn Sie nicht nur mit einer Person sprechen, sondern direkt mit mehreren, driften Sie bitte nicht im Inhalt ab – sonst kann es für die anderen Personen langweilig werden, und Sie möchten ja alle mit einbeziehen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich als Fach-Experten zu positionieren und steigen Sie dann wieder auf ein allgemein gültiges Thema ein.

Wer fragt, führt.
Wir Menschen lieben es, wenn unser Gegenüber Interesse zeigt. An uns, und unseren Themen. Darum: Fragen, fragen, fragen Sie! Mit allem, was dem anderen die Zunge löst. Stellen Sie offene Fragen rund um den Buchstaben „W“: „Wer… Wie… Was… mit Wem…. Welcher…?“ Sie werden sehen, dass dies die Zauberformel für einen gelungenen Abend ist.

Ein Small Talk, der gefällt und beschwingt, hat ganz viel mit Leichtigkeit zu tun. Leichtes Gespräch, leichte Themen. Daher meiden Sie bitte alles, was die Stimmung runterziehen könnte. Es gibt soviel schlechte Neuigkeiten auf der Welt, die müssen Sie bei Ihrem Small-Talk nicht auch noch bedienen. Lästereien und Gerüchte, politische Themen und Finanzen, Krankheiten und Probleme müssen leider draussen bleiben. Denn bedenken Sie: „Problem talk creats Problems“ – das gilt auch für den Small Talk.

Angewandte Körpersprache
Nutzen Sie die starken Kommunikationsfaktoren Stimme und Körpersprache und setzten Sie sie daher ganz bewusst ein: sprechen Sie deutlich, kontrollieren Sie Ihren Händedruck, wahren Sie den Distanzkreis des anderen, hören Sie zustimmend nickend und reasonanzeich zu, lassen Sei auch mal Ihre Hände sprechen und nicht zu vergessen: Lächeln Sie doch mal!

Drei, zwei, eins… los geht`s
… suchen Sie sich ab heute Ihre Gelegenheiten, für einen kleinen, erfrischenden Small-Talk. Im privaten Kontext genauso wie im Business Alltag.