Die gelungene Präsentationsstruktur: Von der ersten bis zur letzten Folie überzeugen

Eine außergewöhnliche Idee oder wichtige Botschaft kann ihre Wirkung komplett verfehlen, wenn die Struktur der Präsentation nicht stimmt. Wie beim Hausbau gilt auch bei Präsentationen: Das Fundament und die Statik müssen stimmen, damit das Endergebnis überzeugt.
Und das wirkt auf mehreren Ebenen: Ihre Zuhörer freuen sich – sie erkennen einen roten Faden, der die Aufmerksamkeit lenkt. Komplexe Inhalte werden leichter erklärt, damit erhöht sich die Merkfähigkeit der Botschaften. Zusätzlich gibt die kluge Struktur Ihnen als Vortragendem Sicherheit und – Sie während der Präsentation bei Zeitdruck die Inhalte entspannt und flexibel anpassen, ohne das Gesamtziel zu verlieren.

Der perfekte Präsentationsaufbau

  • 1. Eröffnung (10% der Zeit)

    Eine starke Eröffnung entscheidet oft über den Erfolg der gesamten Präsentation. Bewährte Einstiegsmethoden sind:

    • Der Aufhänger: Ein aktuelles Ereignis oder eine überraschende Statistik, eine Gemeinsamkeit mit Ihnen und dem Publikum
    • Die Geschichte: Ein persönliches Erlebnis oder Fallbeispiel
      Bitte „verkaufen“ Sie kein Erlebnis/Anekdote/Beispiel als Ihr persönliches, wenn Sie es nicht wirklich erlebt haben. Das Publikum merkt sehr schnell, wenn hier etwas erfunden wurde. Das Vertrauen in Sie und Ihre Botschaft ist damit sofort verspielt!
    • Die Provokation: Eine gewagte These oder kontroverse Frage (hier bitte vorsichtig formulieren, nicht zu stark provozieren! Bewahren Sie Ihr Fingerspitzengefühl…)
    • Das Zitat: Ein passendes Zitat einer bekannten Persönlichkeit
      Bitte haben Sie immer parat, wem dieses Zitat zugeschrieben wird, das erhöht Ihre Glaubwürdigkeit. Wählen Sie es so, dass es gut „sprechbar“ ist. Jedes noch so tolle Zitat, das zum Nachdenken anregen soll, verpufft in seine Wirkung, wenn es vernuschelt und schlecht artikuliert präsentiert wird.
    • Eine Abfrage, eine rhetorische Frage, eine Skalierungsfrage:
      Die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörerinnen ist nie wieder so groß wie zum Start Ihrer Präsentation. Nutzen Sie das durch einen dialogischen (Abfrage, Skalierungsfrage) oder quasi-dialogischen Einstieg (rhetorische Frage)
    • Die Visualization: Ein starkes Bild oder eine aussagekräftige Grafik
      Achtung: Hier bitte vorsichtig sein bei Cartoons oder humorigen Bildern. Wird nicht immer verstanden und damit verspielen Sie wichtige Bonus-Punkte der Sympathie.
  • 2. Die Agenda (5% der Zeit)

    Bringen Sie Transparenz in Ihre Präsentation. Das Publikum dankt es, einen Überblick darüber zu erhalten, was es erwartet und wo Sie „rauskommen“ werden.

    • Geben Sie einen kurzen Überblick über die Struktur
    • Nennen Sie die wichtigsten Meilensteine
    • Kommunizieren Sie die erwartete Dauer
    • Klären Sie, wann Fragen erwünscht sind

    2. Die Agenda (5% der Zeit)

  • 3. Der Hauptteil (75% der Zeit)

    Der Hauptteil ist das Herzstück Ihrer Präsentation. Hier funkeln Sie mit Argumenten und Zahlen, mit Informationen und Fakten. Hier finden Sie einige Strukturen, mit denen Sie Ihren Hauptteil aufarbeiten können. Suchen Sie sich vor jeder Präsentationserstellung –passend zum Thema, Kontext und Zielgruppe- das passende Modell:

    a) Das Problem-Lösungs-Modell

    Ideal für Verkaufs- und Strategiepräsentationen:

    1. Problemstellung aufzeigen
    2. Konsequenzen verdeutlichen
    3. Lösungsoptionen präsentieren
    4. Empfehlung aussprechen

    b) Das chronologische Modell

    Perfekt für Projektberichte und Entwicklungsprozesse:

    1. Ausgangssituation
    2. Entwicklungsschritte
    3. Aktueller Stand
    4. Ausblick

    c) Das Pyramiden-Prinzip

    Geeignet für komplexe Sachverhalte:

    1. Kernaussage an die Spitze
    2. Hauptargumente darunter
    3. Details und Belege als Fundament

    d) Das Why-How-What-Modell

    Optimal für Visionen und Strategien:

    1. Warum machen wir das?
    2. Wie gehen wir vor?
    3. Was konkret ist zu tun?
  • 4. Der Abschluss (10% der Zeit)

    Ein starker Abschluss sorgt dafür, dass Ihre Präsentation in Erinnerung bleibt:

    • Zusammenfassung der Kernbotschaften
    • Konkreter Call-to-Action
    • Überraschender Schlusseffekt
    • Rückbezug zum Einstieg

    4. Der Abschluss (10% der Zeit)

Pro-Tipp: Übergänge zwischen den einzelnen Phasen schaffen 

Sie werden immer noch lieblos und nachlässig behandelt: Die Übergänge. Dabei sind gelungene Übergänge das Geheimnis flüssiger Präsentationen! Sie schaffen Verbindung und halten den roten Faden, geben Orientierung und dem Publikum die Möglichkeit, leicht zu verschnaufen und sich dem nächsten Punkt der Präsentation erfrischt zu widmen.
Hier sind bewährte Techniken:

1. Verbale Brücken

  • „Nachdem wir nun … gesehen haben, kommen wir zu …“
  • „Dies führt uns zum nächsten wichtigen Punkt …“
  • „Eine weitere Perspektive auf dieses Thema …“

2. Visuelle Übergänge

  • Wiederkehrende Symbolik
  • Durchgängiges Farbkonzept
  • Strukturübersichten als Wegweiser

3. Rhetorische Techniken

  • Rhetorische Fragen
  • Mini-Zusammenfassungen
  • Vorausschau auf kommende Inhalte

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