Was braucht ein guter Moderator?

Moderation ist die Königsklasse der Kommunikation. Moderation fordert uns auf vielen Ebenen:
Rhetorik, Kommunikation, Psychologie und ein Moderationskoffer kommen hier zusammen.
Was braucht also ein guter Moderator?

  • Präsentes Auftreten
  • Ein hohes Maß an Selbststeuerung
  • Rhetorische und sprachliche Fähigkeiten
  • Planungsfähigkeiten und den dazugehörigen Handwerkskoffer
  • Ein gutes Gespür für Menschen und Gruppen

Schauen wir uns die einzelnen Punkte an:

Präsentes Auftreten

Als Moderator – sei es bei Meetings oder in Workshops – sind wir immer im Lead. Die Teilnehmenden verlassen sich darauf, dass wir einen Plan haben und im Zweifelsfall die Richtung vorgeben oder zumindest die Gruppe steuern. Das bedeutet, dass wir das nötige Maß an Präsenz dafür benötigen. Verstecken hinter Notizzetteln oder das Wegducken vor brenzligen Situationen ist absolut kontraproduktiv. Es heißt, sich zeigen, seine Präsenz auch gerade körpersprachlich zu demonstrieren. Alle nonverbalen Faktoren, die bei Präsentationen wichtig sind – präsente Körpersprache, Stand, Mimik und Stimme – zählen auch hier.

Hohes Maß an Selbststeuerung

Letztlich ist jede Moderation ein Überraschungspaket. Wir können noch so viel planen und antizipieren, am Ende des Tages kommt es doch anders. Das bedeutet für uns als Moderator, sich gerade in diesen Situationen zu steuern – Durchatmen und einen kühlen Kopf bewahren ist das A und O. Wir brauchen den klaren Kopf, um flexibel mit den Herausforderungen und Widrigkeiten umzugehen.  Teilnehmende gehen in den seltensten Fällen genau den Weg, den wir angedacht haben. Manchmal sind sie schneller als gedacht, manchmal (viel) langsamer und manchmal kommen neue Themen auf, die man als Moderator so nicht geplant hat. “Pokerface” ist der zweite elementare Bestandteil der eigenen Selbststeuerung. Gerade in Situationen der Unsicherheit oder Fragezeichen auf der Stirn orientieren sich Menschen an Ihnen als Moderator. Mit einer ruhigen und abgeklärten Art tragen Sie als Moderator maßgeblich dazu bei, dass sich Ihre Teilnehmende sicher fühlen.

Rhetorische und sprachliche Fähigkeiten

Sie als Moderator haben eine exponierte Rolle und somit hören Menschen auf das, was Sie sagen. Für uns stehen zwei rhetorische Prinzipien im Rahmen von Moderationen im Vordergrund – Klarheit und Wertschätzung.

Mit Klarheit ist gemeint, ganz klar zu vermitteln, was die Teilnehmenden zu tun haben. Bei einer Gesprächsmoderation bedeutet das, prägnante Fragen zu stellen. Es soll sich kein Moderator wundern, wenn bei einem unkonkreten Einwurf à la “Gibt es noch Fragen?” keinerlei Reaktionen kommen, hier fehlt die klare Aktivierung. Auch bei vagen, generischen Teilnehmer-Antworten ist der Moderator gefragt. Haken Sie nach! Was genau? Wie genau? Was ist die Begründung hinter der Idee? Dasselbe gilt bei Aufgabenstellungen: Was genau soll erarbeitet werden? Und wie soll das Ganze geschehen?

Mit Wertschätzung ist gemeint, grundsätzlich eine positive Atmosphäre zu schaffen. Integrieren Sie alle Beteiligten, gehen Sie allparteilich (und nicht “neutral”, das funktioniert sowieso nicht) an die Moderation, nutzen Sie positive Formulierungen, wenn die Motivation mal unten ist, denken Sie in Optionen / Lösungen und nicht in Hindernissen / Problemen.

Planungsfähigkeiten und den dazugehörigen Handwerkskoffer

Agieren statt reagieren – das unterscheidet gute von weniger guten Moderatoren. Moderation bedeutet Vorbereitung. Sei es durch eine gründliche Recherche, das Formulieren von aktivierenden Fragen oder der zielführende Einsatz von Moderationstechniken. Ein Moderator sollte den gesamten Prozess für sich selber wie ein Film vor dem geistigen Auge durchspielen. Wie aktiviere ich meine Teilnehmenden am Anfang? Welches Ergebnis möchte ich wann erzielen? Welche Moderationstechnik könnte am besten dazu passen? Welche Fragen oder Widerstände könnten aufkommen und wie gehe ich dann souverän damit um?
Einiges davon ist Übung, vieles davon persönliche Haltung – sich also die Zeit dafür nehmen, eine Moderation professionell zu konzipieren und vorzubereiten. Für die Konzeption benötigt es einen Grund-Handwerkskoffer, der über die Zeit weiterentwickelt wird.

Ein gutes Gespür für Menschen und Gruppen

Moderation bedeutet immer, etwas gemeinsam zu erreichen. Die beteiligten Menschen sind dabei das Essentielle. Das bedeutet für uns als Moderator, dass wir immer mit und nicht gegen Menschen arbeiten. Dafür ist eine gute Beobachtungsgabe nützlich. Was nehme ich gerade im Prozess wahr? Was für “Typen” sind hier vertreten? Wann sind die einzelnen Personen besonders aktiv, wann nicht?

Neben der Einzel-Beobachtungsgabe ist das Thema “Gruppendynamik” erfolgsentscheidend. Gerade in angespannten Situationen geht es darum, als Moderator zügig eine Entscheidung zu treffen. Braucht die Gruppe jetzt “Zuckerbrot” oder ist gerade der Zeitpunkt gekommen in die Führung zu gehen, um  Orientierung und Sicherheit zu vermitteln?
Sie sehen, die Rolle des Moderators ist anspruchsvoll. Sie ist allerdings auch eine sehr spannende, abwechslungsreiche Rolle, in der man viel bewegen kann.

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