Wie können wir unsere Rhetorik verbessern?

Jeder kennt diese Erfahrung: Wir wollen etwas Wichtiges sagen oder präsentieren, nur finden wir nicht die richtigen Worte. Wer seine Rhetorik verbessert und trainiert, kann im Beruf und im Privaten andere leichter und besser überzeugen.Mit ein bisschen Übung kann dies jeder lernen. Nur, worauf kommt es eigentlich an?

1. Was sind rhetorische Fähigkeiten und an welchen kann ich arbeiten?

Rhetorische Fähigkeiten kann man nicht besitzen – man kann sie nur leben und lernen. Rhetorische Fähigkeiten  und Rhetorik sind nämlich sehr viel mehr als nur das gesprochene Wort! Gestik, Mimik, Haltung und seine Zuhörer mit Worten zu fesseln – all das sind rhetorische Fähigkeiten.

Sie haben keine Angst vor Menschen zu sprechen? Sie passen sich dem Sprachniveau der Zuhörer an? Unterstreichen Ihren Gesprächsinhalt mit Gestik, Mimik, Wortwitz und verschiedensten Techniken und lassen sich trotz Rückfragen nicht aus dem Konzept bringen?

Rhetorik-Seminar bei MomentumDann gehören Sie einer Minderheit an – den geborenen Rhetorikern. Wenn es Ihnen wie der Mehrheit geht, für die Reden vor einer größeren Menschenmenge reiner Stress bedeutet, sei gesagt: Keine Scham! Sie sind erstens nicht alleine und rhetorische Fähigkeiten sind erlernbar und reine Übungssache! So können wir unsere Rhetorik verbessern.

Ein erster Schritt ist es sich selbst bewusst zu werden. Analysieren Sie sich und andere. Achten Sie auf Ihre eigenen Reaktionen. Und achten Sie auch auf Personen, die Sie selbst in den Bann ziehen. Wie schaffen sie das? Warum drehen sich alle Köpfe im Raum zu dieser einen Person um? Wie ist ihre Körperhaltung, ihre Stimmlage, ihre Mimik?

2. Rhetorik verbessern: In 7 Schritten das Publikum überzeugen

Schritt 1 Sagen Sie „JA“ zu sich selbst.

Sie sind ein Original! Akzeptieren Sie sich so, wie Sie sind. Mit Ihren Stärken und Schwächen. Selbstbewusstsein bringt Selbstvertrauen und Zuversicht. Seien Sie immer ganz Sie selbst, imitieren oder kopieren Sie niemals einen anderen.

 

Schritt 2 Programmieren Sie sich positiv.

Aktivieren Sie Ihre Lebensfreude und Ihre positive Einstellung. Damit gewinnen Sie eine positive Ausstrahlung, die sich auf andere überträgt. Mit Ihrem Charme und Ihrer Ausstrahlung erzeugen Sie Sympathie. Sympathie erhöht Ihre Glaubwürdigkeit.

Schritt 3 Seien Sie wohlwollend zu Ihren Zuhörern.

Versuchen Sie, die Menschen zu mögen, die Sie ansprechen. Sprechen Sie immer zuerst die positive Seite der anderen Menschen an. Danach können Sie gerne etwas kritisch werden – aber nicht ohne mit etwas Positiven wieder abzuschließen. Gezieltes Lob, Achtung und Wertschätzung sind der Schlüssel zum Herzen Ihrer Zuhörer.

Schritt 4 Reden Sie immer nur mit einem Zuhörer.

Nehmen Sie Augenkontakt auf mit dem Zuhörer, der Ihnen am meisten Wohlwollen signalisiert. Beginnen Sie zu reden, und schauen Sie ihn an. Dann suchen Sie eine zweite Person, die positiv zurückreagiert. Abwechselnd reden Sie mit diesen beiden. Dann suchen Sie einen dritten, einen vierten „Freund“ und weiten so Ihren „Freundeskreis“ aus, bis alle Ihre Freunde sind.

Schritt 5 Streben Sie keine rhetorische Perfektion an.

Rhetorische Fehlleistungen sind in der freien Rede erlaubt. Sie erzeugen eine emotionale Annäherung zwischen den Zuhörern und Ihnen. Jeder denkt: „Das könnte mir auch passieren!“ Konzentrieren Sie sich nicht aufs Reden, sondern auf Ihre Zuhörer, und lassen Sie es einfach reden. Es redet dann schon!

Schritt 6 Geben Sie Ihren Gesprächspartnern genügend Zuwendung.

Signalisieren Sie Ihren Partnern mit Augenkontakt und freundlichem Gesicht, dass Sie sich für sie interessieren. Registrieren Sie, was Ihnen die Zuhörer körpersprachlich signalisieren und nehmen Sie darauf Bezug.

Schritt 7 Versuchen Sie, Emotionen zu produzieren.

Verwenden Sie emotionale Ich-Botschaften (Ich-Aussagen). Sprechen Sie Ihre Gefühle aus, die mit Ihren Aussagen, Thesen, Meinungen und Beispiele zusammenhänge (Ich bin beeindruckt; ich bin beunruhigt; ich zweifle; es beschäftigt mich usw.).

3. Der Einfluss der Stimme auf die Rhetorik

Haben Sie sich jemals überlegt, dass jeder von Ihnen in seiner Stimme und seiner Sprache einen Zauberstab besitzt? Ein „Sesam öffne dich!“ für die Herzen Ihrer Gesprächspartner, Ihrer Nachbarn, Ihrer Kollegen – ja, auch Ihrer Chefs?

Die Sprache gibt uns die Möglichkeit, uns mit anderen Menschen zu verständigen.
Nun – weder sollten Sie affig und geziert sprechen, noch, sich die Zunge zerbrechen an hochtrabenden Wortgebilden und komplizierten Sätzen. Aber auf einige kleine Unarten sollten wir alle immer wieder achten.

Gewiss, wenn wir die Sprache einer fremden Bevölkerung nicht verstehen, dann müssen wir zu dem ersten und allen Menschen verständlichen Mittel greifen: zur Gebärde.

Die bittend ausgestreckte Hand und den drohenden Zeigefinger – beide durch unsere Mimik unterstützt – versteht ein jeder – auch in einem fremden Land. Aber die Menschen mit denen wir täglich zusammenkommen, sprechen ja unsere Sprache. Nur – Sie sprechen Sie nicht alle gleich!

Da tauchte vor einiger Zeit bei unserem Textileinzelhändler eine neue Verkäuferin auf: sauber, adrett, sie bediente flink, sachkundig, geschickt und freundlich. Dennoch gingen die meisten im großen Bogen um sie herum. Das junge Mädchen hatte eine so unangenehm quäkende, fast keifende Stimme, dass man unter ihrer Anrede unwillkürlich zusammenzuckte. So oft wird Ihnen gepredigt: „Seien Sie freundlich, – seien Sie entgegenkommend, liebenswürdig – zeigen Sie ein fröhliches, lächelndes Gesicht!“

Aber Ihre Stimme, lächelt die auch?

Sie alle atmen auf, wenn ein schwieriger Gesprächspartner doch zufriedengestellt werden kann. Der berühmte Stein poltert zu Boden, und erlöst stellen Sie fest: „Das wäre geschafft!“ Bitte – atmen Sie doch einmal so befreit und erlöst auf! Bitte heben Sie dabei nicht die Schultern, sondern spüren Sie mit der flachen Hand, dass sich der Bauch sich ein wenig vorwölbt, wie das im Schlaf ganz selbstverständlich geschieht.

Wissen Sie, was dabei geschieht? Mit der Luft, die wir ganz tief in unsere Lungen holen, strömt Sauerstoff herein. Diesen Sauerstoff braucht unser Körper zur Schaffung neuer Energie, zur Bildung neuer Kraft; und diese haben wir ja nach solcher Anstrengung bitter nötig. Sie kennen alle Tage, an denen wir Bäume ausreißen könnten. Dann sind wir vergnügt, die Arbeit fliegt nur so, und kein Gesprächspartner kann uns wiederstehen. Und kennen Sie auch andere, die bösen, trüben Tage, die voll sind von der Tücke des Objekts, und der Menschen? Wir knurren – innerlich und äußerlich, sehr zu unserem eigenen Schaden!

An solchen Tagen kann das bewusste, tiefe Atemholen Wunder wirken. Wir holen uns damit das Stückchen Kraft, das uns gerade heute fehlt, um fröhlich und tatkräftig sein zu können. Und unsere Stimme ist ein Teil unseres Körpers! Mit ihm lacht und weint sie, mal freut und quält sie sich oder ist gepresst und eng. Nur Odysseus konnte seinen Bogen spannen – nur er besaß die Kraft, ihn in federnder Elastizität zu halten, bis der Pfeil abschwirrte.  Aber auch jeder von uns besitzt in seiner Stimme den Bogen, der ihm eigen ist und der sich spannt vom ich zum Du, vom einen zum anderen. Ihn in federnder Spannung zu halten – darauf kommt es an! Und dabei hilft uns der tiefe Atem.

4. Rhetorik verbessern: Mit Ihrer Stimme überzeugen

Studien haben ergeben, dass der Klang der Stimme circa 35 % ausmacht, ob wir von unserem Gesprächspartner als seriös wahrgenommen werden. Hingegen trägt nur 7 % der Inhalt zu unserer Überzeugungskraft bei. Und trotz diesen Wissens lassen wir meist das Potenzial unserer Stimme brach liegen. Doch das können Sie jetzt ändern! Denn Stimme erzeugt Stimmung!

Von der Qualität des Atems hängt die Qualität des Tones ab –  denn ein Ton entsteht dann wenn beim Ausatmen die austretende Luft die Stimmbänder in Schwingung versetzt. Bei zu hastigen Sprechen oder zu hohem Sprechtempo wird das richtige Atmen schon mal vernachlässigt.

Deswegen: Atmen Sie ruhig und gleichmäßig. Spüren Sie Ihren natürlichen Atmen-Rhythmus. Lassen Sie Ihren Bauch locker und fühlen Sie, wie sich die Luft im Körper ausbreitet. Tasten Sie beim Atmen verschiedene Körperregion (Bauch, Rücken, Rippen) ab. Nehmen Sie sich Zeit. Geben Sie beim Ausatmen ein „F“ von sich. Ähnlich so als ob Sie Seufzen würden.

Diese Übung wird Ihnen helfen, sich zu beruhigen und zu konzentrieren. Gerade vor einer Präsentation oder einer Rede ist diese Übung bestens geeignet!

Wer hätte das gedacht? Unser angestauter Stress setzt sich gerne in unserer Kiefermuskulatur fest. Treu dem Motto: Zähne zusammenbeißen und durch. Doch nicht nur dort, sondern in allen Artikulationsorganen und der Atmenmuskulatur, sorgt unabgebauter Stress für Verspannungen, Blockaden der Klangentfaltung und hemmt die Deutlichkeit der Aussprache. Somit sollten Sie täglich Ihren Kiefer lockern – und zwar so:

Massieren Sie zunächst die Kiefermuskeln. Streichen Sie Ihren Kiefer nach unten ab. Nun sollten Sie mit Ihrer Hand den Kiefer bewegen. Versuchen Sie den Kiefer in alle möglichen Richtungen zu bewegen. Machen Sie große Kaubewegungen.

Erforschen Sie doch mal mit Ihrer Zunge Ihren Mundraum! Tippen Sie mit der Zunge jeden einzelnen Zahn an. Erforschen Sie Ihre Gaumen und Ihren Mundboden. Nach dem Sie nun jeden Milimeter mit Ihrer Zunge entdeckt haben, sprechen Sie in stiegenden Tempo Silben wie: „Ptk, Ptk, Ptk, Lalelu, Dededadadidi“.

Diese Übung kennen Sie bestimmt. Schnauben Sie wie ein Pferd. Blasen Sie dafür durch die locker geschlossenen Lippen.

Da nun alles locker ist, summern sie ein „mmmm“. Durch diesen Ton sollten eine Vibration entstehen. Diese Übungen hilft, dass Stimmsitzt und Artikulation nach vorne dringen. Ihre Stimme gewinnt somit an Prägnanz und Perfektion. Variieren Sie nun in Tonhöhe, Tonumfang.

Je mehr Vibration Sie spüren, um so freier ist der Ton. Und umso authentischer klingen Sie!

Tipps für wirkungsvolles Sprechen

  • Üben Sie das laute Lesen! Am besten nehmen Sie sich selbst auf. So können Sie später Ihren stimmlichen Ausdruck analysieren.
  • Variieren Sie beim Vorlesen zwischen Lautstärke, Tempo und Tonlage.
  • Legen Sie unbedingt Sprechpausen ein!
  • Versuchen Sie banale Sätze in verschiedenen Stimmungen wiederzugeben. Mal fröhlich, mal ernst, mal erschrocken.

5. Die Wichtigkeit von Körpersprache und charismatischen Auftreten

Rhetorik bedeutet auch, mit seinem ganzen Körper zu kommunizieren. Auch so können wir unsere Rhetorik verbessern. „Plappern mit den Händen“. Öffnen und schließen wir auf Höhe der Körpermitte, in Höhe der Taille die Daumen-Finger-Klammer, so signalisieren wir anderen Personen „lasst uns darüber reden“. Mit einem genervten Blick kann die gleiche Geste auch bedeuten: „Du übertreibst total“. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden, ermahnten uns die Eltern: „Sprich nicht immer mit Händen und Füßen“. Was wir mit unseren Händen und Füßen machen sollten, hat man uns verschwiegen.

Gestik hat nicht nur einen kommunikativen Zweck, „Gesten sind Geschwister des Denkens“. Das erklärt auch, warum wir gerne beim Telefonieren gestikulieren. Das Auf und Ab der Hände während des Sprechens kann durchaus von Vorteil sein, denn Studien beweisen, das gleichzeitiges Reden und Gestikulieren den Gedankenfluss fördern. Gestikulieren ist ein Mittel, beim Sprechen innere Spannungen auf natürliche Weise loszuwerden. Behindern wir Arme und Hände, entlädt sich der Bewegungsdrang oft in andere Körperteile. Hier unterstützt er nicht Ihre Worte, sondern lenkt davon ab, wie z.B. das Fußwippen, auf dem Stuhl rutschen, das Herumgehen beim Reden oder das Herumspielen mit einem Gegenstand. Gesten sind natürliche, redebegleitende und unterstützende Ausdrucksmittel.

Menschen, die nur wenig oder gar nicht gestikulieren, neigen auch von der Betonung und Sprechmelodie her zu Monotonie. Tendenziell bilden sie komplizierte Sätze, haben mehr Versprecher und bleiben häufig stecken. Es fällt schwer ihnen lange Zeit aufmerksam zuzuhören. Der Einsatz der Gesten verbessert den Sprechausdruck und damit die Verständlichkeit insgesamt. Mit Einsatz von Gestik ist nicht das Einüben bestimmter Gesten für bestimmte Redepassagen gemeint, sondern der natürliche Fluss von Gesten, der sich von selbst einstellt, wenn wir uns sicher fühlen und jemandem etwas erklären oder erzählen. Je angespannter oder unsicherer wir sind, desto sparsamer wird unsere Gestik. Entsprechend wenig überzeugend sind wir.

6. Rhetorik verbessern: Überzeugen durch Mimik und Gestik

Kennen Sie das? Wenn wir uns freuen, lächeln wir. Es gibt keinen bewussten Befehl, der uns sagt: „Jetzt bitte lächeln“. Wenn wir wütend sind, hauen wir manchmal unvermittelt mit der Faust auf den Tisch. Wenn wir ungeduldig sind, wippen wir unbewusst mit dem Fuß.

Was sagt uns das? Unser Körper spiegelt unsere Emotionen. Mitunter schneller, als uns diese Emotionen selber bewusst sind. Das Konzept des Embodiment wird zunehmend in der Psychologie (besonders der Sozialpsychologie und Klinischen Psychologie) verwendet, um die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche zu betonen. Nicht nur drücken sich psychische Zustände im Körper aus, es zeigen sich auch Wirkungen in umgekehrter Richtung: Körperzustände beeinflussen psychische Zustände.

Einen spannenden Versuch hierzu liefern die beiden US-amerikanischen Psychologen John Riskind und Carolyn Gotay. Im Rahmen einer Studie ließen sie einen Teil der Probanden acht Minuten in einer aufrechten, starken Position sitzen. Den anderen Teil der Probanden baten sie, für acht Minuten in eine zusammengekauerte Sitzhaltung zu gehen. Anschließend legten die beiden Forscher beiden Gruppen den gleichen Test vor, der hochkomplex und nicht wirklich zu lösen war.

Das Ergebnis war eindeutig. Diejenigen Probanden, die zuvor acht Minuten lang eine aufrechte Sitzposition eingenommen hatten, versuchten sich wesentlich länger an der Lösung des Tests als diejenigen Probanden, die zuvor in kauernder Haltung gesessen hatten. Bereits nach acht Minuten verursachte also die zusammengekauerte Körperhaltung eine kognitive Voreinstellung, die in der schwierigen Situation schneller zur Mutlosigkeit führte. Umgekehrt erzeugte die positive Körperhaltung einen stärkeren Durchhaltewillen und eine stärkere Motivation.

Gemäß diesen Erkenntnissen funktioniert beispielsweise die sogenannte „Power-Pose“. Vor einem wichtigen Auftritt oder einem wichtigen Gespräch ist es empfehlenswert, einen intensiven Moment lang in einer besonders kraftvollen Körperhaltung zu verharren. Strecken Sie etwa die Arme weite über Ihrem Kopf aus oder stellen Sie sich breitbeinig hin, stützen einen Arm auf Ihre Hüfte und recken Sie den anderen Arm mit der Faust voran in die Höhe – ganz so wie Superman.

Ihre Stimmung wird mit dieser Haltung noch positiver, Ihr Selbstbewusstsein wirkt noch stärker – nach innen wie auch nach außen. Im wahrsten Sinne des Wortes: machen Sie sich nicht klein, sondern groß. Und nehmen sie die Energie auf, die eine kraftvolle Körperhaltung Ihrer inneren Haltung schenkt. Probieren Sie es einmal aus und lassen Sie uns wissen, wie die „Power-Pose“  bei Ihnen gewirkt hat.

 

7. Die Stimme als rhetorische Ausdrucksform

Unsere Worte werden durch die Stimme erst hörbar. Unsere Stimme ist Medium und Ausdrucksmittel gleichermaßen. Ist die Stimme leise, wird man Schwierigkeiten haben, uns zu verstehen. Ist sie angespannt oder zu hoch, kann man uns zwar verstehen, aber es ist auf Dauer anstrengend, uns zuzuhören.

8. Rhetorik verbessern: Durch gezielten Stimmeinsatz überzeugen

Den besten Klang hat unsere Stimme, wenn wir in unserer Indifferenzlage sprechen. Das ist der Tonbereich, in dem wir mit einem  Minimum an Aufwand den vollsten Klang erzielen. Die Indifferenzlage liegt meist in der Nähe des Tons, den wir produzieren, wenn wir jemandem zuhören und als Signal Verstehenslaute wie „hmm“ oder „aha“ von uns geben. Dauerhaftes höheres oder tieferes Sprechen strengt uns und auch unsere Zuhörer an. Was wir für die Verbesserung unseres Stimmklangs tun können:

  • Grundsätzlich klingt unsere Stimme besser, wenn wir aufrecht und locker sitzen oder stehen. Achten wir auf eine entspannte Körperhaltung.
  • Versuchen wir ein Gefühl für das Sprechen in unserer Indifferenzlage zu bekommen. Übungsweise können wir Folgendes ausprobieren: Das Telefon klingelt.  Wir nehmen noch nicht ab, produzieren mehrmals ein entspanntes, lockeres „hmm“ als wollten Sie jemandem beim Zuhören Verstehen signalisieren. Dann melden Sie sich ausgehend in dieser Tonlage.
  • Die Stimme hat immer mehr Resonanz, wenn der Mund- und Halsraum locker und geweitet ist. Großzügige Kaubewegungen  (auch ohne etwas zu essen), gähnen, Zunge herausstrecken, sind Übungen, die diesen Raum erweitern.
  • Menschen die eher leise sprechen sollten besonders auf eine exakte Artikulation achten. Mangelnde Stimmkraft lässt sich in einem gewissen Maß durch eine deutlichere Artikulation ausgleichen.
  • Außerdem ist es für die Zuhörer anstrengend. Menschen zuzuhören, die ihre Stimme am Satzende nicht senken. Sie machen zwangsläufig weniger Sprechpausen und werden zunehmend atemlos. Die Spannung überträgt sich auf die Zuhörer, die zwischenzeitlich „abschalten“ und nicht mehr hinhören. Wie können wir das vermeiden?
  • Senken wir am Ende eines Aussage-Satzes die Stimme.
  • Produzieren wir kürzere, überschaubarere Sätze. Die sind leichter sinnvoll zu betonen und abzuschließen.
  • Machen wir kurze Sprechpausen zwischen aufeinanderfolgenden Aussagen, Informationen und Argumenten.
  • Lassen wir in den Sprechpausen den Kiefer locker, sodass die Lippen ganz leicht geöffnet sind. Das entspannt den Mundraum, Kehlkopf und Zwerchfell.

Mit dynamischen Akzenten steuern wir, wie wir unsere Worte verstanden wissen wollen.

Beispiel:

Onkel Otto schenkte der kleinen Erika eine Tafel Schokolade.

Verschiedene Betonungen:

Onkel Otto schenkte der kleinen Erika eine Tafel Schokolade.

Onkel Otto schenkte der kleinen Erika eine Tafel Schokolade.

Onkel Otto schenkte der kleinen Erika eine Tafel Schokolade.

Onkel Otto schenkte der kleinen Erika eine Tafel Schokolade.

Onkel Otto schenkte der kleinen Erika eine Tafel Schokolade.

Also auch mit dem Variieren des Sprechtempos und dem gezielten Einsatz von Pausen können wir die Wirkung unserer Worte ein Stück weit steuern.

Wenn wir nach längerem Sprechen Beschwerden haben, uns oft räuspern müssen oder heiser werden, kann dies ein Hinweis auf einen falschen Gebrauch der Stimme sein. Sind wir organisch beschwerdefrei, aber unzufrieden mit

  • dem Klang der Stimme (zu leise, zu schnell, zu hoch)
  • unseren Artikulationen (undeutlich, stark dialektgefärbt) oder
  • dem Gebrauch unserer sprecherischen Ausdrucksmittel (monotones, zu schnelles oder wirkungsarmes Sprechen dann sollten wir dies üben, z. B. im zweitägigen  Rhetorik Seminar.

9. In Kürze: Mit diesen Rhetorik Tipps überzeugen Sie Ihre Zuhörer

Wenn wir wollen, dass die Zuhörer unseren Ausführungen bis zuletzt folgen, müssen wir es ihnen so leicht wie möglich machen.

Das bedeutet unter anderem in kurzen Sätzen reden, möglichst in Hauptsätzen, wenige Nebensätze, Schachtelsätze ganz vermeiden.

Beim Lesen ist es weiter nicht schlimm. Hat man einen Satz auf Anhieb nicht verstanden, dann liest man ihn eben noch einmal, und, wenn nötig, noch einmal.
Beim Reden kann man nicht zurückblättern. Was vorbei ist, ist vorbei.

Haben die Zuhörer etwas nicht verstanden, weil sich der Redner kompliziert ausdrückte, dann erleiden sie einen Informationsverlust, und wenn diese sich häufen, dann schalten sie ab.

Oder noch schlimmer: Sie erkundigen sich bei ihrem Nachbarn, und das ist oft der Anfang einer um sich greifenden Unruhe im Saal.

Daher: Hauptsätze, Hauptsätze, Hauptsätze!

10. Rhetorik verbessern: Was bringt mir ein Rhetoriktrainer?

  • Praxisnahe Rhetorik-Seminare und -Trainings durch zertifizierte Trainer: Unsere vom Branchenverband dvct zertifizierten Rhetorik-Trainer arbeiten seit über 10 Jahren im Trainings- und Coachingbereich. Sie kommen selbst aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor und vermitteln Ihnen praxisnahe Inhalte, die Sie sofort in Ihrem Berufsalltag anwenden können.
  • Rhetorik lernen durch individuelle Trainings in Kleingruppen: Ihr Rhetorik-Seminar findet in einer Kleingruppe mit maximal 8 Teilnehmern statt. So können unsere Rhetorik-Trainer persönlich auf Ihre Vorkenntnisse und Wünsche eingehen und Ihnen helfen, individuell Ihre rhetorischen Fähigkeiten zu verbessern.
  • Alle Arbeitsunterlagen in elektronischer Form:  Im Anschluss an Ihr Rhetorik-Seminar stellen wir Ihnen alle Fotoprotokolle, die dazugehörigen Handouts und weiterführende Informationen elektronisch zur Verfügung. Bei Interesse können Sie sich auch für unseren vierteljährlichen Newsletter anmelden, in dem wir Sie über alle Themen rund um unsere Rhetorik-, Präsentations- und Kommunikationstrainings informieren und Ihnen wertvolle Rhetorik-Tipps an die Hand geben.
  • Positive Teilnehmerstimmen und Weiterempfehlungen unserer Rhetorikkurse: Ein häufiges Feedback unserer Teilnehmer ist der persönliche Mehrwert, der aus unseren Rhetorik-Seminaren hervorgeht. Dadurch kommen viele unserer Teilnehmer durch Weiterempfehlungen Ihrer Bekannten und Kollegen in unsere Trainings.
  • Unsere Teilnehmer stehen jederzeit im Mittelpunkt: Selbstverständlich stehen wir Ihnen bei all Ihren Fragen vor, während und nach Ihrem Rhetorik-Seminar per Telefon, Mail oder im persönlichen Gespräch zur Verfügung und freuen uns über Ihre Verbesserungsidee, um unsere Rhetorikkurse stets im Interesse unserer Teilnehmer weiter zu verbessern.

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