Stimme trainieren: 3 Übungen für mehr Wirkung im Beruf
Nutzen Sie Ihre Stimme als kraftvolles Werkzeug! Mit diesen 3 Übungen stärken Sie Ihre stimmliche Durchsetzungskraft, Präsenz und Klarheit im Job.
Wie wir etwas sagen, bestimmt oft mehr als was wir sagen. Tonlage, Lautstärke, Tempo und Modulation – all das formt unsere Botschaft. Mit bewusst eingesetzter Stimmmodulation gewinnt jede Aussage an Tiefe. Ein Satz – verschieden gesprochen – entfaltet völlig unterschiedliche Wirkungen. Die gute Nachricht: Sie können Ihre Stimme trainieren – für mehr Lebendigkeit, Klarheit, Durchsetzungskraft im Beruf.
Wollen wir unsere Stimme bewusst als Instrument einsetzen, setzen wir auf Varianz: Tonlage, Lautstärke, Tempo und Modulation. Das sind unsere sprecherischen Mittel. Eine stimmliche Varianz wirkt vitalisierend. Nicht nur aufs Publikum – auch auf uns selbst. Es ist ein Unterschied, ob man in einem Call monoton seine Punkte abliest oder durch gezielte Intonation Aufmerksamkeit erzeugt. Stimme kräftiger machen heißt auch: Mut zur Wirkung zulassen. Denken wir daran, wenn wir daran arbeiten, stimmlich (noch) selbstbewusst zu sprechen:
Tipp 1: Resonanz verbessern statt Tonhöhe drücken
Versuchen Sie nicht, Ihre Stimme künstlich tiefer zu machen. Stattdessen:
- Aktivieren Sie Brustresonanz durch leichte Vibrationen in der oberen Brust beim Sprechen.
- Übung: Summen Sie ein langes „mmm“ und nicken dabei, um die Schwingungen spürbar zu machen.
- Wirkung: Mehr Volumen, ohne unnatürlich zu klingen.
Tipp 2: Klarheit statt Unsicherheit – Reduzieren Sie Füllwörter
Füllwörter wie „halt“, „eigentlich“ oder „vielleicht“ schwächen Ihre Botschaft ab.
Sie dienen uns als sprachliches Polster, um nicht zu direkt, fordernd oder konfrontativ zu wirken. Das mag zwar diplomatisch wirken, leider wirkt es auch unfokussiert. Um Füllwörter zu vermeiden hilft es, mit innerer Struktur zu sprechen. Wie das geht? Trainieren können Sie dies mit folgender Übung:
So geht’s:
- Suchen Sie sich verschiedene Stichworte (spontan aus Newspaper, Magazin etc.) oder lassen Sie sich diese geben (z. B. von Kolleg:innen oder per Zufallsgenerator)
- Beispiele: „Verhandlungen“, „Teamarbeit“, „Budgetkürzung“
- Starten Sie den Timer Ihrer Uhr auf 30 Sek
- Formulieren Sie dann zum Stichwort spontan 30 Sekunden lang eine Aussage/Standpunkt/Beschreibung– UND
- Starten Sie Ihre Aussage mit: „Dazu drei Gedanken …“
- Gliedern Sie bewusst: „Erstens … Zweitens … Drittens …“
- Machen Sie nach jedem Punkt eine kurze Pause.
- (Extended Version: Nehmen Sie Ihre Aussage mit dem Smart-Phone auf. Kontrollieren Sie anschließend: Spreche ich klar, ohne Füllwörter, nachvollziehbar? Wenn nicht, dann bitte nochmal….!)
Tipp 3: Dynamik durch Tonhöhe & Lautstärke-Varianz
Monotone Sprache klingt flach – gerade in Business- Meetingkulturen. Setzen Sie Tempo, Tonhöhe, Pausen und Lautstärke bewusst ein! Für mehr Varianz und Lebendigkeit.
Übung:
- Lesen Sie laut einen kurzen Text und markieren Sie Stellen, an denen Sie Tonhöhe oder Lautstärke oder Tempo bewusst ändern können (z.B. bei Fachtermini, Kernaussagen, bedeutungsvollen Begriffen)
- Setzen Sie bewusst Pausen! Denken Sie an die Wirkfomel Faktor 5: Die Pause, die Sie machen, erscheint Ihrem Gegenüber 5x länger als Ihnen (Präsentationsmodus)
- Variieren Sie zwischen leisen und stärkeren Betonungen bei Kernaussagen
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Wer diesen Artikel verfasst hat
Der Artikel wurde vom Clara v. Sydow verfasst. Sie ist Geschäftsführerin und Teil des Trainerteams des momentum – Institut für Rhetorik und Kommunikation. Unser Team besteht aus zertifizierten TrainerInnen mit langjähriger Praxis.
Die Autor:innen vereinen wissenschaftliche Fundierung mit praxisnaher Anwendung und bringen umfangreiche Erfahrung aus den Bereichen Rhetorik, Kommunikation, Präsentation, Psychologie und Führung mit.
Unsere Inhalte verbinden bewährte Kommunikationsprinzipien mit aktuellem Wissen – klar erklärt, praxisnah aufbereitet und direkt anwendbar.