Durchsetzungsfähigkeit von Frauen: So bleiben Sie im Meeting präsent
Ob Unterbrechungen, Unsichtbarkeit oder Redeanteil – hier erfahren Frauen, wie sie in Diskussionen souverän bleiben und ihre Präsenz gezielt steigern.
Fragen wir unsere Teilnehmerinnen, wo genau sie die persönlichen Pain-Points für Frauen im Business-Alltag erleben, werden uns folgende Themen am häufigsten genannt (Kontext: Meetings, Diskussionsrunden oder Brainstormings):
Unterbrochen zu werden, weniger Zustimmung zu erhalten oder die Anerkennung für die eigenen Ideen zu verlieren. Die Frauen erleben dies auf eindeutige, direkte oder auch subtile und leise Art.
Männliche und weibliche Kommunikation
Warum die Kommunikation zwischen Mann und Frau so schwer sein kann
Wie lassen sich diese Dynamiken bewusst entgegensteuern? Lesen Sie hier Möglichkeiten, die eigene Präsenz in Meetings zu erhöhen und die Durchsetzungsfähigkeit von Frauen im Business zu stärken – wichtige Bestandteile moderner Leadership-Kommunikation.
Die beste Sitzposition: Präsenz durch Platzwahl
Ihre Position am Sitzungstisch beeinflusst, wie sichtbar und gehört Sie sind. Setzen Sie sich nicht am Rand oder zu nah der Tür (Springerposition), sondern möglichst zentral und im Sichtfeld aller Beteiligten. Lehnen Sie sich leicht vor, geben nicht zu viel Energie an die Rückenlehne ab mit offener, erhobener Körperhaltung, beide Hände auf den Tisch.
Sprache der Kompetenz wählen
Vermeiden Sie unklare Sprachmuster und eliminieren Sie verweichlichende Füllwörter wie „vielleicht“, „ein bisschen“. Hierzu zählen auch alle Modalwörter der Möglichkeit: „hätte“, „würde“. Sprechen Sie stattdessen klar: „Ich sehe das so…“.
Unterbrechungen – souverän zurückholen
Sobald Sie merken, dass jemand Sie unterbricht, nutzen Sie eine kurze verbale Intervention, um das Gespräch wieder auf sich zu lenken. Beispiele:
- „Danke für Ihre Anmerkung, gern beende ich meinen Gedanken.“
- „Ich komme gleich zu Ihnen – darf ich meinen Punkt zuerst abschließen?“
Wiederholen Sie dies, wenn nötig. Bleibt eine weitere Unterbrechung, setzen Sie nach: „Ich möchte wirklich meinen Gedanken zu Ende führen.“ Damit platzieren Sie eine klare Botschaft. Zusätzlich sprechen Sie den Kollegen/die Kollegin mit Namen an. Dies zeigt, dass wir die andere Person als Mensch wahrnehmen und nicht nur in der Situation „rumzicken“.
Stimme bewusst einsetzen
Vermeiden Sie unfertige Endungen („…oder?“). Sprechen Sie stattdessen mit abfallender Intonation, deutlich und getaktet. Am Ende der Sinneinheit wird die Stimme gesenkt („auf den Punkt sprechen).
PROFI Trainer Tipp
Wenn Sie unsere Tipps umsetzen und ausprobieren, haben Sie viel zu tun. Doch bitte überfordern Sie sich nicht! Gehen Sie die Sache in Ruhe an und fokussieren sich auf 1 Sache, auf die Sie heute achten möchten. Immer wieder erleben wir es, dass unsere Teilnehmer ganz schnell ganz viel erreichen möchten und eine totale Überforderung erleben, weil sie gleichzeitig auf alles achten möchten. Das kann natürlich nicht funktionieren! Also: Erstellen Sie eine ganz persönliche Liste Ihrer einzelnen Entwicklungsschritte (z. B. Haltung, Stand, Gang, Mimik, Gestik, Blickkontakt, Stimme und Stimmführung, Sitzposition, Atemtechnik, Artikulation, Wortwahl, Wortschatz…) und suchen Sie sich hieraus EIN Thema aus. Hierauf achten Sie dann am kommenden Tag. Und am nächsten Tag ist es etwas anderes… Schritt für Schritt zur eigenen Entwicklung.
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Wer diesen Artikel verfasst hat
Der Artikel wurde vom Clara v. Sydow verfasst. Sie ist Geschäftsführerin und Teil des Trainerteams des momentum – Institut für Rhetorik und Kommunikation. Unser Team besteht aus zertifizierten TrainerInnen mit langjähriger Praxis.
Die Autor:innen vereinen wissenschaftliche Fundierung mit praxisnaher Anwendung und bringen umfangreiche Erfahrung aus den Bereichen Rhetorik, Kommunikation, Präsentation, Psychologie und Führung mit.
Unsere Inhalte verbinden bewährte Kommunikationsprinzipien mit aktuellem Wissen – klar erklärt, praxisnah aufbereitet und direkt anwendbar.