Moderations-Methode: Deep Talk!
Wenn wir andere besser verstehen wollen, brauchen wir Mitmenschlichkeit, Zeit und Raum. Deep Talk ist eine Vorgehensweise, wo Fragen und Konflikte geklärt werden, eine neue Form des Miteinander-Arbeiten kreiert wird, um etwas Neues zu erschaffen.
Deep Talk ist eine besondere Form des Gesprächs und unterscheidet sich wesentlich. Folgende Verhaltensweisen kennzeichnen dieses:
Sich öffnen
Neue Impulse zulassen; eigene Meinungen werden für die kommenden Minuten geparkt.
Hinhören
Dann schweigen, mind. 3-5 Minuten, um das Gehörte auf sich wirken zu lassen.
Annehmen was ist
Verzichten auf jede Form von Reaktion in Form von Rechtfertigung, Abwertung oder Kritik. Einfach stehen lassen.
Reflexion
Erspüren eigener Emotionen und beobachten eigener Gedanken, ohne darauf zu beharren.
Ausdrücken
Sich über Sprache artikulieren, Bilder und Metaphern finden und den anderen zur Verfügung stellen, ohne Beurteilung des Gegenübers.
Ablauf der Moderationsmethode Deep Talk:
Anmoderation in der Gesamt-Gruppe, dann in Kleingruppen weiteres Vorgehen.
Wichtig ist, dass der Facilitator einen Raum schafft und hält, wo Intensität des direkten und vertrauensvollen Gespräches sicher stattfinden kann.
- Erzähler schildert sein Thema (passend zum Hauptthema des Workshops) und endet mit einer Frage an seine 3 Zuhörer (3 min).
- Schweigen (3-5 Minuten).
- Mitteilen der Zuhörer: jeder schildert seine Gedanken, Ideen, Bilder (10-15 Minuten).
- Mitteilung des Erzählers, was er Neues/Interessantes mitnimmt (3 Minuten).
Setting: Diese Methode kann in einer Gruppengröße von 2-4 Personen geführt werden. Je nach Fragestellung sollte pro Person 15 Minuten eingeplant werden.
Anwendungsbereiche
Deep Talk lässt sich überall dort einsetzen, wo eine Gruppe oder ein Team zu einem vertieften Dialog kommen will, um anschließend weitere Ideen, Kriterien oder Entscheidungen zu treffen. Deep Talk lässt sich in Management Teams ebenso einsetzen wie in Projektgruppen, Initiativen, Arbeitsgruppen, Workshops und Meetings.
Deep Talk basiert unter anderem auf den Dialogprinzipien von David Bohm und William Isaacs.
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