Wie unser Körper unsere Stimmung beeinflusst 

Kennen Sie das? Wenn wir uns freuen, lächeln wir. Es gibt keinen bewussten Befehl, der uns sagt: „Jetzt bitte lächeln“. Wenn wir wütend sind, hauen wir manchmal unvermittelt mit der Faust auf den Tisch. Wenn wir ungeduldig sind, wippen wir unbewusst mit dem Fuß.

Was sagt uns das? Unser Körper spiegelt unsere Emotionen. Mitunter schneller, als uns diese Emotionen selber bewusst sind. Das Konzept des Embodiment wird zunehmend in der Psychologie (besonders der Sozialpsychologie und Klinischen Psychologie) verwendet, um die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche zu betonen. Nicht nur drücken sich psychische Zustände im Körper aus, es zeigen sich auch Wirkungen in umgekehrter Richtung: Körperzustände beeinflussen psychische Zustände.

Einen spannenden Versuch hierzu liefern die beiden US-amerikanischen Psychologen John Riskind und Carolyn Gotay. Im Rahmen einer Studie ließen sie einen Teil der Probanden acht Minuten in einer aufrechten, starken Position sitzen. Den anderen Teil der Probanden baten sie, für acht Minuten in eine zusammengekauerte Sitzhaltung zu gehen. Anschließend legten die beiden Forscher beiden Gruppen den gleichen Test vor, der hochkomplex und nicht wirklich zu lösen war.

Das Ergebnis war eindeutig. Diejenigen Probanden, die zuvor acht Minuten lang eine aufrechte Sitzposition eingenommen hatten, versuchten sich wesentlich länger an der Lösung des Tests als diejenigen Probanden, die zuvor in kauernder Haltung gesessen hatten. Bereits nach acht Minuten verursachte also die zusammengekauerte Körperhaltung eine kognitive Voreinstellung, die in der schwierigen Situation schneller zur Mutlosigkeit führte. Umgekehrt erzeugte die positive Körperhaltung einen stärkeren Durchhaltewillen und eine stärkere Motivation.

Gemäß diesen Erkenntnissen funktioniert beispielsweise die sogenannte „Power-Pose“. Vor einem wichtigen Auftritt oder einem wichtigen Gespräch ist es empfehlenswert, einen intensiven Moment lang in einer besonders kraftvollen Körperhaltung zu verharren. Strecken Sie etwa die Arme weite über Ihrem Kopf aus oder stellen Sie sich breitbeinig hin, stützen einen Arm auf Ihre Hüfte und recken Sie den anderen Arm mit der Faust voran in die Höhe – ganz so wie Superman.

Ihre Stimmung wird mit dieser Haltung noch positiver, Ihr Selbstbewusstsein wirkt noch stärker – nach innen wie auch nach außen. Im wahrsten Sinne des Wortes: machen Sie sich nicht klein, sondern groß. Und nehmen sie die Energie auf, die eine kraftvolle Körperhaltung Ihrer inneren Haltung schenkt. Probieren Sie es einmal aus und lassen Sie uns wissen, wie die „Power-Pose“  bei Ihnen gewirkt hat.

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